JUGEND

Steutzer Woche 2024

23.07.24
Jedes Jahr treffen sich junge bzw. jung gebliebene Modellfliegerinnen und Modellflieger in der Steutzer Elbaue zum Aktiv-Urlaub – die Lilienthal-Woche steht an – ein Ereignis, welches über eine Woche lang Modellfliegen pur mitten in einer relativ unberührten Zone von ca. 3 x 6 km zwischen bearbeiteten Feldern und der Elbe verspricht.
In diesem Jahr ist der Verein wiederum durch Claus Thiele – den Cheforganisator – sowie durch Gabi, Uwe und die eigentlichen Akteure, Mathilda und Jonathan vertreten.


Die Anreise am Freitag gestaltete sich aus verschiedenen Gründen etwas länger als erwartet, dennoch stand um 22:00 das familieneigene Zeltlager aus Oma/Opa-Zelt, Kinderzelt und vor allem: Werkstattzelt.

Bis zum Sonntag waren die Temperaturen irgendwie oberhalb der Komfort-Zone angesiedelt, Fliegen war da eigentlich nur am Abend und am frühen Vormittag möglich.
Nach ein paar Gewittern und den zugehörigen Schauern ist es langsam erträglich geworden und so hatte Claus für die Einsteigerklasse mit dem Mini-Uhu am Montagnachmittag und am Dienstagvormittag gleich mal ein offizielles Training angesetzt.

Mit dabei im Landjugendheim des Albert-Schweitzer-Familienwerkes sind die Gastgeber vom Zerbster Modellflugverein, sowie Freunde aus Sachsen-Anhalt, Berlin, Brandenburg, Sachsen, Thüringen und aus Niedersachsen. Das Altersspektrum reicht vom jüngsten Teilnehmer, Konstantin (2), dessen Eltern bereits hier zugange waren, bis zu Klaus, welcher mit über 80 Jahren immer noch einen Jugendlichen betreut, der hier seine ersten Flüge erleben kann.
Wie bei den olympischen Spielen werden die ersten Wettbewerbe auch bereits vor der offiziellen Eröffnung der Uhu-Wettbewerbe am Donnerstagmittag stattfinden, um ein gewisses Polster für Witterungsunbilden zu haben. Denn: Wetter ist nicht vorhersehbar.
Was wir aber bereits jetzt vorhersehen können: Die Zeit wird wieder viel zu schnell vergehen und wir werden wieder sehr gut genährt aus Steutz zurückkommen, denn die Verpflegung ist auch in diesem Jahr phänomenal…

24.07.24:
Nach einer regnerischen Nacht hieß es heute, die neuen „Ariane“s fertigzustellen und einzufliegen – das sind kleine, ungelenkte Schmeißgeier mit 500 mm Spannweite (s.u. links), welche -gekonnt geschleudert- mehr als 45 Sekunden in der Luft bleiben. Das ist quasi die Einstiegsdroge für die „Profi-Klasse“ F3K.

Daneben war heute das erste Training für die Klasse „Kleiner Uhu“, das sind Freiflugmodelle in klassischer Holm-/Rippenbauweise, welche von Hand mit 25 m Seil geschleppt werden – im Bild sind diese aufgrund des relativ hohen Grases nur zu erahnen…

Das klassische Pilotinnen-Outfit, die Sonnenbrille darf selbstverständlich nicht fehlen und war wegen des abends niedrigen Sonnenstandes auch sehr sinnvoll. Spektakulär: Die Verbindung von Trainer Claus und (Schlepp-)Pilotin erfolgte auch bei einer Seillänge von 25 m über Funk. 😉
Leider musste das Training unterbrochen werden, weil ein Modell außer Sicht der Pilotin landete. Nachdem eine SAR-Aktion mit dem Copter nach zwei Akkus ergebnislos beendet wurde, kam die klassische Lösung – eine Kette aus mehr als 30 Personen – zum Einsatz und das Modell wurde aus dem teilweise hüfthohen Gras geborgen. Leider trat da bereits die „Bürgerliche Dämmerung“ ein und so wurde das Training auch nicht wieder aufgenommen.
Im Übrigen führen wir auch hier in der Steutzer Elbaue über unseren Flugbegtrieb mit Hilfe des elektronischen Vereinflugbuches Protokoll…

Wenn vier Familienmitglieder in der Luft aktiv sein möchten, wird’s im Werkstattzelt und im Auto (siehe Bild) recht schnell „eng“, desgleichen auch an diversen Ladestationen, auch wenn das „nur“ die ferngesteuerten Modelle betrifft…
Morgen erfolgt dann die offizielle Eröffnung der Wettbewerbe – und zwar mit örtlicher und überregionaler Prominenz – und selbstverständlich mit anwesenden Pressevertretern. In diesem Jahr hat sich Claus etwas Besonderes überlegt: Statt vieler Reden und prominenten Blicken auf die 500 m entfernte, 30 m tiefer liegende Wettbewerbsfläche vom Landjugendheim aus, werden die Kinder und Jugendlichen den Vertretern von Presse und Politik jeweils eine Wettbewerbsklasse im direkten Gespräch vorstellen. Klar, dass da heute Abend noch geübt wurde und ein gewisses Lampenfieber um sich greift – aber wer Andere begeistern will muss auch solche offiziellen Termine rocken können.
… die Jugend wird das packen …

25.07.24

Heute fand die offizielle Eröffnung der Wettbewerbe in Anwesenheit lokaler Prominenz statt – selbstverständlich entstand auch das offizielle Pressefoto am Hang.

Die Kinder und Jugendlichen stellten dann den Gästen von Presse und Politik jeweils eine Wettbewerbsklasse vor – Mathilda war mit dem Mini-Uhu dran und hat sich auch bei diesem Promotion-Termin recht ordentlich geschlagen.



Die Entscheidungen des heutigen Tages fielen in den „kleinen Klassen“:
– Mini-Uhu
– Kleiner Uhu und
– Schleuder-Uhu

Mathilda und Jonathan waren beim Kleinen und beim Mini-Uhu aktiv. Die endgültigen Ergebnisse gibt’s erst zur Siegerehrung am Samstag, aber die am Rande des Geschehens registrierten Zeiten der Konkurrenz lassen darauf hoffen, dass zumindest Mathilda aufgrund guter Schleppleistungen mit einem Modell von Claus ganz gut dabei war und dann auch das Glück der Tüchtigen in der Thermik-Lotterie hatte (bei der heute selbst Freiflug-Profis unter den Betreuern oft daneben gelegen haben…)

Daneben gab’s noch den „Betreuer-Wettbewerb“ – von bösen Zungen früher als UhuLympics bezeichnet. Hier mussten die Betreuer imVorfeld kleine Balsa-Gleiter bauen, welche dann mit einem Gummi-Katapult in die Luft gebracht wurden. Gabi und Uwe waren dort im Mittelfeld zugange, während Claus mit spektakulären Flugzeiten glänzte und sicher im Kampf um den Sieg ein gehöriges Wort mitreden wird.

Heute Abend fand ein Bratwurst-Grillen statt – unsere Freunde aus Kahla haben extra Thüringer Bratwürste frisch „Einfliegen“ lassen.
Und Kultur gab’s auch noch: Fabian hatte sein Saxophon mitgebracht und begeisterte alle u.a. mit der Titelmelodie von Pink Panther.

Kleine Story am Rande: Jonathan erwischte heute Mittag beim Training mit der Ariane für den Mini-Uhu.Wettbewerb den „Bart des Tages“ – aber es war eben auch leichter Wind und so landete das 50cm-Modell nach deutlich mehr als einer Minute in der Kuh- und Pferdekoppel… Die fällige Rettungsaktion wurde dann von einem unerschrockenen Erwachsenen durchgeführt…
… und war erfolgreich.

26.07.24

Wenn der Tag noch ganz jung ist (4:00), scheint der Mond auf die unter dem Bodennebel versteckte Elbaue – wieso hat Caspar David Friedrich eigentlich kein Bild von hier gemalt 😉
Für unser „Team“ sind die Wettbewerbe ja gestern beendet gewesen, da Mathilda und Jonathan in diesem Jahr „nur“ in zwei Klassen angetreten sind. Die größeren Teilnehmer waren heute noch in den Klassen
– Electric Class (Motorsegler, zweiachs-gesteuert, max. 1 Minute Motorlaufzeit, vorgegebene Segelzeit und – erstmals als Test für eine geänderte Regel – Punktlandung statt Landung an einer Landelinie)
– Gliding Class (wie eben, aber Start z.B. mit Winde) und
– Open Gliding Class (Windenstart, Steuern um alle drei Achsen, ansonsten alles frei, dafür längere Segelzeit vorgegeben)

Wir haben stattdessen den Grundstein für das Folgejahr gelegt und mit der Fernsteuerei weiter gemacht – Platz für Training UND Wettbewerb ist schließlich ausreichend vorhanden…

Auch wenn zwei, drei kurze Phasen mit gaaanz leichtem Nieselregen dabei waren und der Wind aus südlichen Richtungen manchmal böig daherkam, wurden unter Aufsicht unserer Cheftrainerin (welche die Flüge für eine spätere Manöverkritik dokumentierte) Flugübungen mit dem Lidl-Flieger durchgeführt (Eine(r) wirft – der/die Andere steuert das Gerät von sich weg oder auf sich zu). Das hätte nach einigen Stunden auch an die Grenze der physischen Leistungsfähigkeit geführt, aber zum Glück gibt’s ja zwischendurch Mittagessen, Kaffetrinken und Abendbrot…
Jonathan absolvierte dann noch 5 erfolgreiche Flüge mit dem Elektro-Elf, einem kleinen Motorsegler.
Die Liste unserer Flugbucheinträge am heutigen Tag ist lang geworden – jetzt können weitere Trainings an der Pappel oder auf jeweils geeigneten Wiesen folgen – und sicher auch die eine oder andere Teilnahme an einem Uhu-Wettbewerb in der Nähe.
Alles freut sich auf die morgige Siegerehrung, und ein ganz klein wenig Wehmut mischt sich heute Abend schon in die Gespräche – morgen ist der Abschlusstag und einige Teilnehmer werden auch nach der Siegerehrung schon die Heimreise antreten…
Trotzdem hoffen wir morgen noch mal auf gutes Flugwetter. Und falls das nicht eintritt, werden einige der Kinder, die das entsprechende Alter haben, am Vormittag ihren Schulungsnachweis ablegen und dürfen dann wesentlich mehr Flugmodelle mit deutlich weniger Aufsicht steuern.


27.07.24
Offizieller Abschlusstag. Da es am Morgen regnete, nutzten wir die Zeit und stellten interessierten Jugendlichen und Erwachsenen die aktuelle Rechtslage in der Modellfliegerei vor – einschließlich des Angebots, (bei entsprechendem Alter) den Schulungsnachweis zu erlangen. 1 Erwachsener (Segelflieger) und zwei Jugendliche nutzten die Chance, darunter auch Jonathan, der im ersten Anlauf fehlerfrei durchkam – erstes Erfolgserlebnis des Tages!

Das Zweite gönnten wir uns nach dem Mittagessen, weil bei zunehmendem Sonnenschein die am Morgen gut gewässerte Elbaue in Verbindung mit dem bewaldeten Hang und leichtem Südwind spektakuläre Thermik generierte. Jonathen sollte mit dem Elektro-Elf eigentlich „nur ein paar Landungen“ üben, erwischte aber einen Hammer-Bart und entschwand mit dem Elf an die Sichtgrenze, trieb sich dort eine Weile (ca. 10 Minuten) herum, um von dort zur nächsten Blase zu fliegen usw. – aber er sollte ja eigentlich das Landen üben 😉
…hat er dann später auch noch…














Dann kam die Siegerehrung – Mathilda belegte im „Kleinen Uhu“ Platz Eins und Jonathan in der gleichen Klasse Platz zwei – Danke an Claus für’s Coaching und die gut eingestellten Modelle.
Bei den „Mini-Uhu“s waren es Platz 5 für Jonathan und Platz 8 für Mathilda. Die „Quali“ für das Bundes-Jugendvergleichsfliegen Pfingsten 2025 sollte damit geschafft sein.

Die allgemeine Traurigkeit über das Ende der diesjährigen Modellflugwoche erreichte dann auch die Wettermacher, der Himmel weint seit 18:30 – und das sehr heftig…Wir werden zwar keinen Zuschlag für Zelten in Strandnähe zahlen müssen, aber seit wenigen Stunden hat der Begriff Beach-Volleyball für uns eine ganz neue Bedeutung – sagenhaft, was sich das Org.-team an spektakulären Events für dieses Jahr alles ausgedacht hat…
So werden wir die Zelte morgen Vormittag als vermutlich nass einpacken – und vielleicht an der Pappel mal zum Trocknen aufstellen müssen.

Trotz allem – ES WAR WIEDER SCHÖN IN STEUTZ – Allen, vor allem unseren Gastgebern sowie allen Unterstützern und Sponsoren herzlichen Dank und vor allem das Versprechen: Am 25.07.2025 werden wir wieder mit großer Freude in Steutz von der Steckbyer Straße Richtung Landjugendheim abbiegen, um teilweise jahrzehnetealte Freundschaften zu erneuern oder in diesem Jahr neu gefundene Modellfliegerfreunde wieder zu treffen und vor allem: EINE VOLLE WOCHE LANG FLIEGEN (lassen).
Wer jetzt Lust bekommen hat, da mal mitzumachen, sei hiermit allerherzlichst eingeladen und vorgewarnt:
Steutz macht süchtig (mich seit 1977) und auch Alle, die in diesem Jahr dort waren, stehen dazu…


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Steutzer Woche 2023

Leider schon fast wieder zuende – aber trotz der nunmehr 33. Auflage
allein schon durch die Hauptakteure jugendlich wie eh und je: die
Kinder- und Jugendfreizeitwoche im Landjeugendheim des
Albert.Schweitzer-Familienwerkes in Steutz!
Kinder und Jugendliche aus Brandenburg, Niedersachsen, Sachsen,
Sachsen-Anhalt und Thüringen konnten hier auch in diesem Jahr eine
reichliche Woche lang Modellflugferien erleben.
Wieder top organisiert vom Zerbster Modellflugsport- und Freizeitklub,
konnten modellflugbegeisterte Kinder und Jugendliche unter der
sportlichen Leitung des Leiters unserer Jugendgruppe, Claus Thiele dem
Modellflug fröhnen. Ob Anfänger im Alter von 5 Jahren oder fast schon
„Profis“ konnten alle gemeinsam trainieren und die Woche mit einem
Leistungsvergleich im Rahmen der Lilienthal-Wettbewerbe in allen
Uhu-Klassen des Modellfluges im DAeC abschließen.
Zum Schluss gab es dann auch den jährlichen Betreuer-Wettbewerb, bei
welchem die Rollen vertauscht wurden und die Kinder und Jugendlichen die
Wettbewerbsleitung sowie die Rolle der Sportzeugen übernahmen.
Auch wenn das Wetter nicht an allen Tagen mitspielte, war der einmütige
Tenor: Wir treffen uns im nächten Jahr wieder hier!
Einige der Teilnehmer erneuern dieses Versprechen seit nunmehr 33 Jahren
– und so kommt es, dass sie nun als Betreuer mit dem eigenen Nachwuchs
dabei sind. Die Alterspyramide wurde vervollständigt durch das „Treffen
der Generationen“ – so konnten die Modellpiloten vergangener Jahre
sehen, wer ihre Nachfolge antreten will. Selbstverständlich wurden auch
Erinnerungen ausgetauscht und mittlerweile historische Modellflugtechnik
präsentiert.
Die Erfahrung der vergangenen Jahrzehnte nährt die Hoffnung, dass wir
auch in diesem Jahr wieder künftige Spitzenpilotinnen und -piloten bei
Deutschen, Europa- oder Weltmeisterschaften hier erleben durften.
Das eigentliche Ziel der Veranstaltung ist erreicht worden, wenn Kinder
und Jugendliche Spaß am gemeinsam betriebenen Sport hatten und gern auf
diese erfolgreiche Ferienwoche zurückblicken.
Danke Allen – Ausrichtern, Organisatoren, Helfern und Sponsoren – für
die schöne Zeit und 2024 auf ein Neues in „unserem“ Steutzer
Modellflug-Revier.