3. Unstrut Open F3F 2019

Ein „Ausnahme“-Tag für F3F in Laucha

Für die Durchführung der 3. Ausgabe der Unstrut Open waren Ruhe und Geduld bei der Vorbereitung angesagt. Es sollte diesmal „richtiger“ Wind wehen. Das hatten sich jedenfalls Mathias und ich bei der Terminwahl so gedacht. Es wurde dann doch erst Anfang Dezember und damit war klar: Der Flugtag wird kurz. Die Information an alle potenziellen Teilnehmer wurde über RC-Network bekannt gegeben. Über die gesamte Arbeitswoche hinweg bis einschließlich Freitag trudelten dann die Anmeldungen ein und so waren es am Ende 20 Piloten, die teilnehmen wollten. Zu meiner Überraschung waren dann auch alle Zwanzig angetreten, um mitzufliegen. Bei kurzfristig eingeladenen Wettbewerben im Inland eher die, wenn auch erfreuliche, Ausnahme. Immerhin nahmen einige mehrere hundert Kilometer Anfahrtsweg in Kauf, um dabei zu sein. Und das Wetter hielt, was die Vorhersage versprach. Das war die zweite erfreuliche Ausnahme… Der Wind war gnädig gestimmt und wehte vormittags teilweise ruppig bis stark aus WSW. Über den gesamten Tag lagen 10-13m Wind stabil an. Durch die starke Bewölkung gab es für Inlandsverhältnisse erfreulich gleichmäßige Bedingungen, wenn man so will die dritte Ausnahme… So entschied letztlich nicht das Thermikglück, sondern die individuelle Klasse der Piloten über die Platzierung und auch die Neueinsteiger, die wir erfreulich zahlreich begrüßen durften, lernten dazu und kamen auf ihre Kosten. Und wir hatten den Eindruck, dass es den Neuen gefallen hat und ihre Neugier auf F3F geweckt wurde.

Vierziger Zeiten waren Pflicht an diesem Tag, und wer die Runde gewinnen wollte, musste unter 41 Sekunden bleiben. Dies gelang zu meiner Freude nicht immer denselben Piloten und die Abstände innerhalb der einzelnen Runden waren hauchdünn. Dass es sich unter den Top Ten zwischen 36 und 41 Sek. abspielte, spricht für die Qualität dieses Hangs am Rande des Segelflugplatzes Laucha. Übrigens einer Wiege des Segelflugs in Deutschland. Man begann hier 1923 mit dem manntragenden Segelflug.

Mit zwei sehr schnellen Flügen und konstant guten Rundenzeiten sicherte sich Christian Fiedler souverän den Sieg an diesem Tag. Der „Lastenseglertest“ gelang bei Erik nicht immer und so waren 4 gewonnene Runden nicht genug, um zu gewinnen.

Franz bediente den gesamten Tag die Startstelle im kalten Herbstwind und war am Ende äußerlich entsprechend angefroren, aber im Herzen erwärmt über die angenehme Atmosphäre in der anwesenden F3F-Gemeinde. Tapfere Leistung und vielen Dank an dieser Stelle. Ich war froh ihn an der Anlage zu haben, da ich dadurch den Kopf frei hatte für die Dinge, die man als Wettbewerbsleiter eben so zu tun hat. Außerdem freuen wir uns über jede Einsatzmöglichkeit unserer Anlage in Vorbereitung der F3F-WM 2020 in Frankreich, wo ich, Franz und Daniel Schneider mit unserer Anlage den technischen Dienst an der Flightline verrichten werden.

Der Vorjahressieger Siggi musste am Ende von Christian heimgefahren werden und war wohl nicht ganz im Vollbesitz seiner Kräfte.

Wie in jedem Jahr waren auch diesmal wieder unsere Freunde vom gastgebenden Verein vor Ort und alle konnten sich nach der Siegerehrung im historischen Ikarus-Bus (der Typ aus ungarischer Produktion -Baujahr geschätzt 1960- heißt wirklich „Ikarus“ – ein schönes Gleichnis für Flieger) bei Kaffee und Weihnachtsstollen aufwärmen und den Tag ausklingen lassen. Als Wettbewerbsveranstalter bin ich sehr dankbar für diese Willkommenskultur auf dem Platz in Laucha. Das ist nicht überall so und macht die Dinge so unendlich einfacher.

Vielen Dank im Besonderen an Uwe, Mathias, Erik und Franz, die mit mir gemeinsam sehr früh auf den Beinen waren um den Wettbewerb vor Ort vorzubereiten.

Ich hoffe allen hat der Tag gefallen. Bessere Bedingungen sind jedenfalls selten und ich war wieder mal froh, lang genug gewartet zu haben. Und als Verein freuen wir uns, dass wir nun neben Rügen einen zweiten Wettbewerb anbieten können.

Bis zu nächsten Mal im Herbst

Gruß Robert

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