Ein „Ausnahme“-Tag für
F3F in Laucha
Für die Durchführung der 3. Ausgabe der Unstrut Open waren Ruhe und Geduld bei der Vorbereitung angesagt.
Es sollte diesmal „richtiger“ Wind wehen. Das hatten sich jedenfalls Mathias
und ich bei der Terminwahl so gedacht. Es wurde dann doch erst Anfang Dezember
und damit war klar: Der Flugtag wird kurz. Die Information an alle potenziellen
Teilnehmer wurde über RC-Network bekannt gegeben. Über die gesamte Arbeitswoche
hinweg bis einschließlich Freitag trudelten dann die Anmeldungen ein und so
waren es am Ende 20 Piloten, die teilnehmen wollten. Zu meiner Überraschung
waren dann auch alle Zwanzig angetreten, um mitzufliegen. Bei kurzfristig
eingeladenen Wettbewerben im Inland eher die, wenn auch erfreuliche, Ausnahme. Immerhin nahmen einige mehrere
hundert Kilometer Anfahrtsweg in Kauf, um dabei zu sein. Und das Wetter hielt,
was die Vorhersage versprach. Das war die zweite erfreuliche Ausnahme… Der Wind war gnädig gestimmt
und wehte vormittags teilweise ruppig bis stark aus WSW. Über den gesamten Tag lagen
10-13m Wind stabil an. Durch die starke Bewölkung gab es für
Inlandsverhältnisse erfreulich gleichmäßige Bedingungen, wenn man so will die
dritte Ausnahme… So entschied
letztlich nicht das Thermikglück, sondern die individuelle Klasse der Piloten
über die Platzierung und auch die Neueinsteiger, die wir erfreulich zahlreich
begrüßen durften, lernten dazu und kamen auf ihre Kosten. Und wir hatten den
Eindruck, dass es den Neuen gefallen hat und ihre Neugier auf F3F geweckt
wurde.
Vierziger Zeiten waren Pflicht an diesem Tag, und wer die
Runde gewinnen wollte, musste unter 41 Sekunden bleiben. Dies gelang zu meiner
Freude nicht immer denselben Piloten und die Abstände innerhalb der einzelnen
Runden waren hauchdünn. Dass es sich unter den Top Ten zwischen 36 und 41 Sek.
abspielte, spricht für die Qualität dieses Hangs am Rande des Segelflugplatzes
Laucha. Übrigens einer Wiege des Segelflugs in Deutschland. Man begann hier
1923 mit dem manntragenden Segelflug.
Mit zwei sehr schnellen Flügen und konstant guten Rundenzeiten sicherte sich Christian Fiedler souverän den Sieg an diesem Tag. Der „Lastenseglertest“ gelang bei Erik nicht immer und so waren 4 gewonnene Runden nicht genug, um zu gewinnen.
Franz bediente den gesamten Tag die Startstelle im kalten
Herbstwind und war am Ende äußerlich entsprechend angefroren, aber im Herzen
erwärmt über die angenehme Atmosphäre in der anwesenden F3F-Gemeinde. Tapfere
Leistung und vielen Dank an dieser Stelle. Ich war froh ihn an der Anlage zu
haben, da ich dadurch den Kopf frei hatte für die Dinge, die man als
Wettbewerbsleiter eben so zu tun hat. Außerdem freuen wir uns über jede
Einsatzmöglichkeit unserer Anlage in Vorbereitung der F3F-WM 2020 in Frankreich,
wo ich, Franz und Daniel Schneider mit unserer Anlage den technischen Dienst an
der Flightline verrichten werden.
Der Vorjahressieger Siggi musste am Ende von Christian
heimgefahren werden und war wohl nicht ganz im Vollbesitz seiner Kräfte.
Wie in jedem Jahr waren auch diesmal wieder unsere Freunde
vom gastgebenden Verein vor Ort und alle konnten sich nach der Siegerehrung im historischen
Ikarus-Bus (der Typ aus ungarischer Produktion -Baujahr geschätzt 1960- heißt
wirklich „Ikarus“ – ein schönes Gleichnis für Flieger) bei Kaffee und
Weihnachtsstollen aufwärmen und den Tag ausklingen lassen. Als
Wettbewerbsveranstalter bin ich sehr dankbar für diese Willkommenskultur auf
dem Platz in Laucha. Das ist nicht überall so und macht die Dinge so unendlich
einfacher.
Vielen Dank im Besonderen an Uwe, Mathias, Erik und Franz,
die mit mir gemeinsam sehr früh auf den Beinen waren um den Wettbewerb vor Ort
vorzubereiten.
Ich hoffe allen hat der Tag gefallen. Bessere Bedingungen sind jedenfalls selten und ich war wieder mal froh, lang genug gewartet zu haben. Und als Verein freuen wir uns, dass wir nun neben Rügen einen zweiten Wettbewerb anbieten können.
Bis zu nächsten Mal im Herbst
Gruß Robert
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